02nd Mai 2022

Maria Ward Haus in St. Pölten/Österreich (MEP) wurde eine Herberge

Sr. Sr. Gertrud Zenk berichtet, wie aus dem Bildungshaus Maria Ward in St. Pölten/Österreich in kurzer Zeit eine Herberge für Menschen wurde, die nach der Flucht aus ihrem Heimatland Schutz suchen. Maria Ward steht zur Begrüßung aller am Eingang, um sie willkommen zu heißen und ihnen zu sagen: „Jesus segne und behüte euch und alle in eurem Land!“

Seit Februar haben wir Flüchtlinge in unserem Haus. Zuerst eine Gruppe von Minderjährigen aus Somalia – Syrien – Afghanistan und eine Gruppe von jungen syrischen Männern. In kurzer Zeit konnten wir so gute Beziehungen zueinander aufbauen und haben viel Hilfsbereitschaft von ihnen erfahren. Sie alle haben den Aufenthalt im Lilienhof genossen. Sie wurden dann auf Wohnungen in der Stadt verteilt.

Dann kamen die Menschen aus der Ukraine und wir hatten plötzlich etwa hundert Flüchtlinge aus der Ukraine bei uns. Jetzt sind wir seit drei Wochen die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge aus der Ukraine. Das heißt, es sind immer 70 – 100 Leute hier, die sehr herzlich aufgenommen und liebevoll verpflegt werden. Die Polizei hat ein Büro bei uns, damit jeder registriert wird – der Röntgenbus kommt jeden zweiten Tag. Nach dem Bundesseuchengesetz müssen sie alle ihre Lungen röntgen lassen. Und wenn sie alle Formalitäten erledigt haben, werden sie von der „Caritas-Drehscheibe“ – ebenfalls in unserem Gebäude – in Wohnungen untergebracht. Die Caritas leistet großartige Arbeit für die Menschen. Die Mitarbeiter mit ukrainischen Wurzeln wurden speziell ausgewählt, so dass die Kontakte einfacher sind. – Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh und dankbar ich bin, dass wir unser Haus rechtzeitig übergeben konnten und dass es den Menschen auf diese Weise hilft und Schutz bietet. Meine Mitschwestern merken das immer wieder.

Es berührt mich tief im Herzen und ich merke, wie ich in der Begegnung mit diesen Flüchtlingen ein Stück des Kreuzweges Jesu nachgehe, wenn ich in ihre ängstlichen und besorgten Gesichter schaue – viele weinen sehe – die Bilder aus den Nachrichten – das Leid, das den Menschen zugefügt wird ……..Gott sei Dank, die Kinder im Garten sind glücklich und kreativ. Sie sind mit dem Fahrrad unterwegs, spielen mit dem Ball, erkunden unseren Garten und sind fasziniert von dem Mühlbach, der durch unseren Garten fließt.

Sr. Gertrud Zenk CJ (MEP)

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